27 Januar 2014

Wieder Möwen...

Hallo Leute,
vor einiger Zeit bat Jürgen an dieser Stelle um Hilfe bei der Bestimmung von Großmöwen. Nachdem ihm nach 2 Tagen niemand geantwortet hat, habe ich mein Glück versucht. Daraufhin bekam ich eine Mail von einem mir unbekannten Mann, der mich freundlich darauf hinwies, dass ich mich geirrt habe. Dankenswerterweise erklärte er mir auch inwiefern...
Er schrieb auch, dass er sich seit vielen Jahren mit Möwen beschäftigt und dass er öfters mal auf sturmmöwe.de schaut. Einen Kommentar oder eine Hilfestellung habe ich von ihm aber noch nicht gelesen. Ich weiß, dass es mehrere richtig gute Experten gibt, die immer wieder auf dieser Seite stöbern und ich kann nicht verstehen, warum diese solche Fragen nicht beantworten!?
Simon hat hier vor 2 Tagen super Möwenfotos veröffentlicht und gefragt, ob er mit seiner Diagnose recht hat. Niemand hat geantwortet!!!
Immer wieder wird rumgejammert, dass Jugendliche sich nicht für die Natur interessieren. Aber wenn sich dann doch mal einer interessiert, dann wird ihm nicht geholfen...
Dirk Wegener
Hier nun der informative Teil der oben angesprochenen Mail, weil das sicher nicht nur für mich interessant ist:
 
 
Vogel 1: Sie schreiben: "Auch die Mittelmeermöwe (unteres Bild) kann man an der schwarz/weiß Verteilung in der Flügelspitze erkennen und natürlich an den gelben Füßen!"

So weit trifft das natürlich zu (jedenfalls wenn man es auf Altvögel bezieht). Und prinzipiell treffen diese Merkmalsausprägungen des fraglichen Vogels auch zu. Allerdings kommen bei Silbermöwen - vorrangig der nordöstlichen "argentatus"-Populationen - ähnliche Merkmalsausprägungen regelmäßig vor.

Im vorliegenden Fall habe ich aus folgenden Gründen starke Zweifel daran, dass es sich um eine Mittelmeermöwe handelt:

- die Füße scheinen nicht sehr lebhaft gelb zu sein (das kann auf einem Foto unter solchen Aufnahmebedingungen natürlich sehr täuschen und außerdem sieht es vermutlich auf Ihrem Monitor auch anders aus als auf meinem); gelbe - und auch sogar wirklich leuchtend gelbe Füße kommen bei Silbermöwen der argentatus-Population nicht selten vor (das bis heute ungeklärte "Mysterium" eines auch ökologisch von argentatus verschiedenen "omissus"-Taxons können auch wir nicht auflösen)

- die Schwarzverteilung in den Handschwingen ist michahellis zumindest sehr ähnlich; allerdings sind die "Spiegel" auf H10 und vor allem H9 für eine solche schon recht groß, wenn auch vielleicht noch nicht zu groß; allerdings reicht der "Spiegel" auf H9 bei michahellis in der Regel nicht vollständig über beide Fahnen

- auf H6 und H5 sind basalwärts der schwarzen Subterminalbinde deutliche weiße "Monde" zu sehen, die bei michahellis in der Regel weniger ausgeprägt sind

- die weißen Apikalflecken der Handschwingen sind recht groß

- am Kopf sind mehr oder weniger verwaschene, aber noch deutliche dunkle Zeichnungen zu erkennen, deren genaue Ausprägung aber wohl nach dem Foto nicht zu beurteilen ist; adulte Mittelmeermöwen sind aber jetzt bereits in der Regel rein weißköpfig - wie übrigens auch schon nicht wenige Silbermöwen

- der Schnabel ist wenig leuchtend gefärbt, die Rotfärbung am Gonys geht etwas ins orangerot und erstreckt sich nicht bis auf den Oberschnabel; schwärzliche Makel sind an Ober- und Unterschnabel (noch) vorhanden; die Schnabelhöhe verjüngt sich ziemlich deutlich zur Basis, was wie die Färbung eher für eine Silbermöwe spricht

- auch der Lidring scheint nicht richtig rot zu sein, ist aber wohl auch auf dem Foto nicht korrekt zu beurteilen.

Alles in allem sehe ich viele Argumente dafür, dass es sich tatsächlich eher um eine mehr oder weniger "gelbfüßige" Silbermöwe handelt. Sicherheit könnte hier wohl nur eine längere Beobachtung des Vogels bringen, bei der man einige der Merkmale gezielt überprüfen und weitere (Kopfform, Fußlänge, Haltung, Rufe) erfassen könnte. Insgesamt ist das Foto ein gutes Beispiel dafür, dass die Bestimmung anhand eines Fotos sehr problematisch und in vielen Fällen auch unmöglich sein kann.


Vogel 2: "Beim oberen Vogel sieht man deutlich ein helles ''Fenster'' im Flügel, typisch für Silbermöwen!"

Sie verwenden hier als alleiniges Merkmal eines, das auf Vögel im ersten Lebensjahr - also bis zur ersten Schwingenmauser - Anwendung finden kann. Allerdings muss man auch hier sehr vorsichtig sein, denn eine leichte Aufhellung der inneren Handschwingen gegenüber den dunkleren äußeren haben nahezu alle jungen Großmöwen und gegen den Himmel kann sich da auch bei "Nicht-Silbermöwen" ein deutliches helles Fenster abzeichnen.

Wenn wir uns nun bei diesem Vogel den bereits weit aufgehellten Schnabel, das nahezu weiße Kopfgefieder, fast zeichnungslos weiße Achseln, fast schwarze Handschwingen (ohne dass sie schon eine adult-ähnliche Schwarzverteilung aufweisen), ungezeichnet weiße Oberschwanzdecken und anscheinend zeichnungslos schwärzliche Steuerfedern ansehen, so wird schnell klar, dass dieser Vogel älter ist, nämlich im zweiten Lebensjahr (also im dritten Kalenderjahr). In diesem Alter haben aber nun sicher alle hellmanteligen Großmöwen ein helles Fenster im inneren Handflügel, das sogar bei Mittelmeermöwen oft wesentlich stärker kontrastiert als bei Silbermöwen.

Bei dem fraglichen Vogel fallen mehrere Merkmale auf, die eine eindeutige Artdiagnose ermöglichen: der Schnabel ist überwiegend grün-grau mit schwarzer Spitze, Kopf, Unterseite und Achseln sind sehr zeichnungsarm und nahezu weiß, vom Nacken ausgehend läuft ein grobfleckiger Kragen (oder eine "Stola") auf die Brustseiten, die schwarze H10 zeigt bereits einen kleinen weißlichen Spiegelfleck

Diese Merkmalskombination kennzeichnet eindeutig eine Steppenmöwe im 2. Lebensjahr, wenn wir mögliche Hybriden oder andere sehr ähnliche Arten wie Tundramöwe oder Armenienmöwe einmal außen vor lassen.

Oberweserniederung

Ein Teil der gestrigen, rastenden Gänse und Enten waren heute bereits nicht mehr da. So sind der Sterntaucher und die Bergente von gestern auch schon weiter gezogen. Dafür sind einige Haubentaucher, Singschwäne und vier Meeresenten eingetroffen. Am Lüchtringer Weserbogen 6 Singschwäne, auf dem nördlichen Lüchtringer Kiessee 1 wf. Samtente (Belegfoto 1 mit 2 Stockenten) und 1,0 vj. Bergente (Belegfoto 2) sowie auf dem Freizeitsee Höxter 0,2 Bergente (Belegfoto 3 mit 1,0 Reiherente unten im Bild).

Gruß Hk

Kraniche überm Bruch

Gegen 15.15 Uhr kreist ein großer Zug Kraniche kurz überm Engeraner Bruch und zog dann weiter. Vermutlich der von meinen "Vorschreibern" gemeldete, denn er kam aus Richtung Bielefeld/Jöllenbeck!?
UR

Kraniche über dem Oetkerpark

Heute, 27. Januar 14, gegen 15 Uhr,  zog ein großer Trupp Kraniche über den Oetkerpark. Sie kamen aus einem wunderschönen blauen Himmel  aus Richtung OW-Damm und zogen über die Oetkerhalle hinweg ins schlechte Wetter in Richtung Uni.
Schönen Tag noch
KrisK

Kraniche kommen zurück?

Just eben 27.1. 15:10 Uhr über meinem Haus Bielefeld Flehmannshof 1
Trupp Kraniche ca. 60 Vögel in Thermik kreisend, dann Abzug nach
Nord-West. Thomas T.

Kolkrabe gesichtet?

In einer Wiese in einem dichtbesiedelten Wohngebiet in der Nähe der Uni  beobachtete ich einen großen Rabenvogel, der sich auch aus einem repektierenden Abstand heraus von mir fotografieren ließ. Nach meiner Inter-Recheche meine ich, einen Kolkraben gesehen zu haben. Der kurze, wuchtige, behaarte Schnabel und das metallfarbene Federkleid sprechen dafür. Dieser Vogel soll nicht so oft hier gesichtet werden, außer in Gefangeschaft. Hatte ich das Glück?
Grüße in die Runde
KrisK